Zeitzünder. 2017
Ein aktuelles Stück mit Brisanz von Marco Badilatti - Uraufführung im Theater Z
Nach aussen scheint alles perfekt, als die Wolfmann AG die Feier zum 100-Jahr-Jubiläum vorbereitet: Die Bevölkerung wird mitfeiern, an der Tischordnung für das Bankett sind die letzten Anpassungen vorgenommen, Unternehmer Bob Wolfmann probt nochmals die Festrede – nur die Krawatte sitzt etwas schief. «Denk doch an die Presse und das Fernsehen», mahnt die Gattin.
So beginnt Marco Badilattis «Zeitzünder». Die Theatergruppe Burgdorf bringt das Vier-Personen-Stück mit Brisanz unter der Regie von Reto Lang im Frühjahr 2017 als Uraufführung auf die Bühne des Burgdorfer «Theaters Z». Ist die schiefe Krawatte vielleicht ein Symbol dafür, dass hier etwas schief läuft? Denn dunkle Schatten der Vergangenheit holen die Uhren- und Gerätefabrik ein: Sie hat in der Krise illegales Kriegsmaterial hergestellt und exportiert…
Der Autor
Marco Badilatti, geboren 1944, wächst in Zuoz im Engadin auf. Nach einer kaufmännischen Lehre steigt er in den Journalismus ein, ist Redaktor von Tageszeitungen – und dann dreissig Jahre freischaffender Publizist, für die «NZZ» oder für Fachzeitschriften. Er ist Mitgründer diverser Kleintheater sowie Mitwirkender an Bühnenproduktionen und Spartenleiter Literatur des Kulturzentrums Villa Grunholzer in Uster.
Er schreibt Kabaretts und Theaterstücke sowie Texte für literarische und literarisch-musikalische Veranstaltungen, die er meist auch selbst inszeniert.
Was den Autor beschäftigt
Krieg und Terrorismus. Hunger im Süden und Überfluss im Norden. Hass und Fanatismus – solche Themen beschäftigen Marco Badilatti. Er war als Journalist tätig, hat Theatergruppen mitgegründet und geleitet. Und er hat Kabaretts und Theaterstücke geschrieben. In seinem «Zeitzünder» steht die aktuelle Weltgeschichte zwar nicht im Zentrum, aber sie bildet Aufhänger und Hintergrund zu einem Familiendrama, in dem es um Ruhm und Ansehen geht, um dubiose Geschäfte, um Leichen im Keller – und um Lebenslügen.
«Zeitzünder» - ein Zeitstück mit Brisanz von Marco Badilatti
| Produktion | Theatergruppe Burgdorf |
| Bearbeitung / Regie | Reto Lang |
| Bühnenbild | Reto Lang |
| Kostüme | Brigitte Wolf |
| Beleuchtung / Technik / Ton | Ruedi Schütz / René Schärer |
| Grafik | Kurt Eichenberger |
Personen und Darstellende
| Bob Wolfmann | Toni Kunz |
| Elfi Wolfmann | Franziska Kindler |
| Mira Gruber | Nancy Rahn |
| Christian Wolfmann | Simon Lüdi |
Szenenbilder aus den Aufführungen, Bilder Werner Eichenberger.
So berichteten die Medien vor und nach den Aufführungen
«D'Region»
«TheaterZytig»
«Berner Zeitung BZ»
Was die Schauspielenden zu ihrer Rolle, zum Stück und zur Probenarbeit sagen
Franziska Kindler und Toni Kunz, Simon Lüdi und Nancy Rahn haben unter unter der Regie von Reto Lang das Stück intensiv geprobt. Die Beteiligten schätzten die kreative Atmosphäre, den guten Teamgeist sowie das Vertrauen von Regisseur Reto Lang. Und für alle ist das Stück eine echte Herausforderung!
Gar nicht einfach für Franziska Kindler ist die Rolle die Unternehmergattin Elfi Wolfmann. Selbst Mutter von vier Kindern, kann sie nicht verstehen, dass Elfi so gar keine Wärme ausstrahlt, so unfähig ist zu Liebe, Herzlichkeit und Sympathie.
Nancy Rahn spielt die Ex-Geliebte des Unternehmers: Da ist noch immer Zuneigung gegenüber Wolfmann vorhanden – aber auch Verachtung für sein unverantwortliches Handeln. Ein echter Spagat, wie sie sagt.
Simon Lüdi fühlt sich in der Rolle des Sohnes Christian durchaus wohl, ihm ist jedoch das ganze Gehabe seiner Eltern zuwider. Er weiss: In einem Stück mit bloss vier Personen ist auch eine kleine(re) Rolle ein tragende!
Den Unternehmer Bob Wolfmann glaubwürdig zu spielen, fordert Toni Kunz echt. Es fällt ihm nämlich nicht leicht, sich in einen Menschen hineinzudenken, der über Leichen geht. Und bereit ist, unethisch zu handeln, wenn damit wirtschaftlicher Erfolg verbunden ist…
